Kon-Texte.
Kirche und Judentum. Impulse zum Text der Verfassungsänderung vom 17. Dezember 2013

Einführung von Landesbischof Ralf Meister

Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

»Kon-Texte. Kirche und Judentum. Impulse zum Text der Verfassungsänderung vom 17. Dezember 2013«, hg. Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers 2013.

Liebe Leserin und lieber Leser, hinter der Verfassungsänderung, die das Verhältnis der Landeskirche zum Judentum bestimmt, stehen theo- logisches Denken, dialogische Begegnungen sowie eine erneuerte kirchliche Praxis. Kon-Texte ist der Versuch, die Aussagen der Verfassungsänderung theologisch zu bedenken. Diese Denkbewegung lässt sich mit den Worten „Von der Lehre der Verachtung“, wie der französische Historiker Jules Isaac sie so treffend nannte, hin zu einer Theologie des Respekts charakterisieren.

Die christliche Kirche weiß, was sie dem Judentum und den jüdischen Geschwistern verdankt: Zeugnis von Gott, dem Gott der Väter Abraham, Isaak und Jakob und der Mütter Sara, Rahel, Rebekka und Lea. Dieses Zeug- nis wird von Juden und Jüdinnen bis heute gegeben.

Anders als in früheren Zeiten hat die Kirche (haben wir Christinnen und Christen) erkannt, dass es falsch, ja verwerflich – und auch nicht notwendig – ist, die eigene Identität auf Kosten des Judentums zu profilieren. Die theologische Arbeit der vergangenen Jahrzehnte zeigt: Es ist möglich, eine christliche Theologie im Angesicht Israels zu formulieren, die das Eigene profiliert zum Ausdruck bringt und gleichzeitig die Identität Israels res- pektiert und schätzt.

Kon-Texte nimmt die einzelnen Aussagen der Verfassungsänderung und stellt sie in einen biblischen Text- und Assoziationsraum. Kon-Texte zitiert punktuell jüdische Stimmen und stellt dann Einsichten der Theologie des christlich-jüdischen Gesprächs vor. Zuweilen werden Zitate aus dem Erbe der Kirche hinzugefügt, um deutlich zu machen, gegen welche Aussagen Position bezogen wurde. Am Ende eines Abschnitts finden sich offene Fragen zur Reflexion. Ziel dieser Broschüre ist es, zum Nachdenken über das Verhältnis von Kirche und Judentum anzuregen. Es wäre schön, wenn es zu einem lebendigen Gespräch über die Kon-Texte innerhalb unserer Kirche kommt.

Kon-Texte ist zugleich eine Ausstellung, die über das Arbeitsfeld Kirche und Judentum im Haus kirchlicher Dienste entliehen werden kann. Darüber hinaus finden Sie eine interaktive Version der Broschüre auch im Internet (www.kirchliche-dienste.de/arbeitsfelder/judentum/kon-texte).

Herzlich danke ich Prof. Dr. Ursula Rudnick für die Konzeption und Erarbeitung des Projektes sowie der Broschüre und Pastorin Christiane Galle und Dr. des. Vikar Jens Wening für ihre engagierte Mitarbeit. Ein besonderer Dank geht an Rabbiner Dr. Gábor Lengyel für seine Begleitung und an Hans Joachim Schliep für sein Lesen und Kommentieren.

Download:

Einführung von Landesbischof Ralf Meister
Text der Verfassungsänderung

  • Zeugnis
  • Mission
  • Dienst
  • Treue
  • Gott
  • Jüdisches Volk
  • Gottes Wort
  • Verheißung
  • Mit dem jüdischen Volk verbunden
  • Bleibende Erwählung
  • Zeuge Gottes
  • Schuld
  • Versöhnung
  • Begegnung

Quellenverzeichnis
Abkürzungen